Als Sabine Deubzer im Frühjahr an ihrem Geburtstag einen Vorschlag machte, hätte sie nicht erwartet, dass sofort das gesamte Dorf mitmachen würde. Doch genau das ist passiert. Innerhalb von wenigen Stunden wurden nicht nur Ideen ausgetauscht, sondern auch konkrete Pläne für einen gemeinschaftlichen Kartoffelacker in „Kirsla“ geschmiedet.
An diesem beeindruckenden Projekt beteiligten sich spontan zahlreiche Familien wie die von Alois und Josef Wöhrl, Prischenk, Philipp, Stangl, Thaller, Hörl und Manze. Lukas und Josef Prischenk stellten hierfür einen passenden Acker zur Verfügung. Dank einer ausgeliehenen Kartoffellegemaschine konnten Anfang Mai zwei Kartoffelsorten, Belana und Jelly, gepflanzt werden.
Mit viel Engagement half fast das ganze Dorf zusammen, indem alle weiteren notwendigen Gerätschaften wie Bulldog, Hänger und einem Wasserfass zur Verfügung gestellt wurden. Diese Beteiligung war besonders in den trockenen Sommermonaten von unschätzbarem Wert. Dreimal wöchentlich sorgte die Gemeinde dafür, dass Wasser aus einem nahegelegenen Weiher geschöpft und zum Kartoffelfeld transportiert wurde.
Neben dem regelmäßigen Gießen kümmerten sich die Familien mit ihren Kindern darum, die Erde aufzulockern und Unkraut zu zupfen. Hierbei standen ihnen erfahrene Dorfälteste wie Josef und Alois Wöhrl, Josef Prischenk, Konrad Philipp, Josef und Georg Hörl mit Rat und Tat zur Seite. Dieses Quintett teilte nicht nur wertvolles, traditionelles Wissen, sondern fungierte auch als Brücke zwischen Alt und Jung.
Beeindruckend war auch das Interesse der jüngeren Generation. Bei jeder landwirtschaftlichen Aktion waren zwischen sechs und 15 Kinder dabei, die mit Begeisterung und Neugier halfen. Viele im Dorf verfolgten gespannt das Wachstum der Kartoffeln von Mai bis September.
Als schließlich Anfang Oktober die Erntezeit kam, wurden die Mühen belohnt. Während die Belana-Sorte Kartoffeln von kleiner bis mittlerer Größe hervorbrachte, bot die Jelly-Sorte wahre Prachtexemplare.
Zur Feier dieses erstaunlichen Gemeinschaftsprojekts gab es vor wenigen Tagen ein großes Kartoffelfeuer, bei dem die Einwohner von Altköslarn selbstgemachte Kartoffelspezialitäten genießen konnten. Abgesehen von der beeindruckenden Ernte war es vor allem das starke Gemeinschaftsgefühl, das dieses Projekt so besonders machte.
Die positive Resonanz und der Wunsch, das Projekt im nächsten Jahr fortzusetzen, spiegeln die tiefe Verbindung und den Gemeinschaftssinn der „Kirslicher“ wider.