„Wir stehen heute Abend hier, vereint im Licht der Fackeln, vor einem Symbol, das uns an die Schrecken des Krieges erinnert“, eröffnete Bürgermeister Walter seine Ansprache. Dabei hob er hervor, dass das Kriegerdenkmal nicht nur die Opfer von Krieg und Gewalt ehre, sondern auch als Mahnung diene, die Lehren der Vergangenheit nicht zu vergessen.
75 Jahre Grundgesetz: Ein Erbe und eine Verpflichtung
Ein zentrales Thema der Rede war das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetzes. Bürgermeister Walter erinnerte daran, wie dieses Dokument aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs hervorging und eine klare Absage an Tyrannei und Krieg formulierte. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Nie wieder sollten Hass, Gewalt und Krieg den Takt unseres Zusammenlebens bestimmen“, betonte er. Diese Errungenschaften seien keine Selbstverständlichkeit, sondern erforderten kontinuierliches Engagement. Die aktuellen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten unterstrichen die Bedeutung des Volkstrauertags, so Walter. „Es ist unsere Pflicht, die Botschaft ‚Nie wieder Krieg‘ mit Leben zu füllen – nicht nur in großen Worten, sondern in unserem alltäglichen Handeln.“
Dank an die Krieger- und Soldatenkameradschaft Kastl
Ein besonderer Dank galt der Krieger- und Soldatenkameradschaft Kastl, die sich seit Jahrzehnten der Pflege der Erinnerungskultur widmet. Jahr für Jahr führen die Mitglieder im Namen des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge Sammlungen durch, um die Suche, Bergung und würdige Bestattung von Weltkriegstoten zu ermöglichen. Bürgermeister Walter würdigte auch die Pflege des Soldatengrabs auf dem Kastler Friedhof. „Dieses Grab erzählt eine tragische Geschichte – die Geschichte eines jungen Mannes, der gehofft hatte, den Frieden noch zu erleben, es aber nicht mehr schaffte. Sein Grab erinnert uns daran, wie kostbar und zerbrechlich Frieden ist.“
Dank und Abschied von Pfarrer Stretz
Mit bewegenden Worten wandte sich Bürgermeister Walter an Pfarrer Stretz, der auch in diesem Jahr den Gottesdienst zum Volkstrauertag leitete. „Lieber Herr Pfarrer Stretz, Sie haben uns all die Jahre dabei geholfen, innezuhalten, uns zu besinnen und die Bedeutung des Gedenkens zu verstehen. Ihr Einsatz war und ist von unschätzbarem Wert.“ Da Pfarrer Stretz im kommenden Jahr in den Ruhestand tritt, war der Abend auch ein Anlass, ihm für sein langjähriges Engagement zu danken.
Vereinte Erinnerung und Mahnung für die Zukunft
Die Veranstaltung wurde von den Klängen der Blaskapelle und den Fahnenabordnungen der Vereine begleitet, die gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein eindrucksvolles Zeichen des Zusammenhalts setzten. „Wir dürfen diese Werte niemals als selbstverständlich ansehen“, mahnte Bürgermeister Walter abschließend. „Frieden, Freiheit und die Würde des Menschen sind das höchste Gut, das wir haben. Es ist unsere Aufgabe, dieses Erbe zu schützen und weiterzugeben.“ Mit diesen Worten endete eine eindrucksvolle Gedenkfeier, die nicht nur die Vergangenheit ehrte, sondern auch einen klaren Appell an die Verantwortung jedes Einzelnen richtete, für eine friedliche und gerechte Zukunft einzutreten.